gesund urban leben. Für ein klimasicheres, leistbares, lebenswertes, gesundes und zukunftsicheres Wohnen in der Stadt – Eurogate / Village im Dritten Zukunftsviertel

Die Petition "EUROGATE Wien: zukunftssicher, gesund, urban und leistbar leben" ist mit 569 Unterstützern (539 davon aus Wien) zu Ende gegenagen. Wir bedanken uns vielmals für diese umwerfende Unterstützung! Mitten in der Pandemie, in der es schwer bis unmöglich war, Menschen direkt anzusprechen, war das Feedback der Anrainer geradezu umwerfend, insbesondere wenn man bedenkt, wie viele Wahlberechtigte überhaupt im unmittelbaren Umfeld leben! Wir betrachten dieses Ergebnis als starke Aufforderung unseren Einsatz fortzusetzen und tun das auch. Zusammen mit Euch!



 Ursprünglicher Petitionstext

Forderungen von Noream // Petition
Village im Dritten ist ein Leuchtturmprojekt der Stadt Wien! Wir wollen, dass dieses Potential entsprechend genutzt wird, und zwar in naturnaher, lebensfreundlicher und zukunftsweisender Technologie und Anwendung. Wir fordern:

  • Zeitweiser Stopp der Ausschreibung und des Wettbewerbs für die Bebauung Village im Dritten / Eurogate II sowie zeitweiser Stopp des Ausbaus des westlichen Teils der Otto-Preminger-Straße zur Anpassung der Ausschreibungskriterien
  • Zwingende Miteinbeziehung der Hausbegrünung und autarken Energiegewinnung sowie ein wissenschaftlich fundiertes und zukunftsweisendes klimatisches Gesamtkonzept als Voraussetzung für Erfolg in der Ausschreibung. Die erwartete und argumentierbare subjektive Abkühlung wird als objektives Kriterium des Erfolges herangezogen.
  • Reduzierung der Gebäudehöhen auf max. 8 – 9 Stockwerke: man beachte auch hier die Beeinflussung der Gebäudehöhe auf das Stadtklima! (Hintergründe); und -> Negative Auswirkung auf die Beheizbarkeit der bereits bestehenden Passivhäuser; die nötige Wintersonne ist durch die geplante Gebäudehöhe der neuen Bauten nicht mehr verfügbar, somit entfällt die Heizlast aus dieser mit einberechneten Energiequelle.
  • Reduzierung der derzeit geplanten Bebauungsdichte / Bebauungsfläche /  bebauten Grundfläche

  • Weitestmöglicher Erhalt des Naturhabitats statt teurer Re-Naturierung als Grundlage des Planungserfolges: (Neu-) Planung von Village im Dritten / Eurogate II im Sinne einer Lebensraumentwicklung inklusive Erhaltung des derzeitigen Altbaumbestands (mind. 80%, insbesonders höherer/ größerer Baumbestand) sowie möglichst vieler unberührter Grünflächen, die sich auf der derzeitigen Fläche noch befinden

  • Erhalt der „wilden“ Grünstreifen zwischen TU-Gelände und Otto-Preminger-Straße – Verzicht auf geplante Parkplätze und Gehwege auf dieser Seite der Otto-Preminger-Straße! Ersatz von Parkplatzflächen durch ein integriertes, zukunftsweisendes Konzept für car-sharing und umwandelbar zu Einstiegsflächen für autonome Fahrzeuge (Zeithorizont 15 Jahre)
  • Otto-Preminger-Straße: Keine Durchfahrtsstraße – keine Busführung durch die Otto-Preminger-Straße
  • Superblock ("Super-Grätzl") Eurogate: nur Anrainerverkehr für Aspangstraße, Otto-Preminger-Straße. Das ermöglicht die Errichtung von Spielstraßen, Öffis sind weiterhin gut erreichbar, Kinder können sich frei im Eurogate bewegen, ohne vom Verkehr gefährdet zu werden
  • Aggressive Minimierung der Bodenversiegelung: Pflasterungen wo nötig, ansonsten Grünflächen, da jede Art von Versiegelung (micro-) klimaschädlich ist!
  • Allgemeinflächen sind naturnah auszuführenFokus sowohl auf übliche Nutzpflanzen, als auch die Einbeziehung des Nutzens der Pflanze, etwa Auswahl der Arten nach Kühleffekt etc. Keine Bepflanzung als reine Behübschung.


Der Grünraumanteil wird hier nach derzeitigem Vorhaben drastisch weniger und steht im klaren Gegensatz zur Zukunftsfähigkeit des Viertels.

Die Stadtregierung hat sich effektive Maßnahmen gegen den Klimawandel und für die Verbesserung der Lebensqualität zum Ziel gesetzt (Fortschrittskoalition/Koalitionsabkommen Rot-Pink 2020 Seiten 125 und 160) – wir fordern nun die praktische Umsetzung.

Fokus Klima / Hitze in der Stadt

Im Bereich "Urbanes Leben" dokumentieren wir zwar Wege, wie es anders gehen kann, an dieser Stelle möchten wir aber noch auf ein OE1 Interview mit einer der Wissenschafterinnen der Studie "Greening Aspang" hinweisen. Die Architektin Betül Bretschneider spricht hier über die Aspangstraße als eine der heißesten Zonen der Stadt. Das Interview zum Thema "Wien klimafit machen"findet sich hier. Insbesondere geht es dabei um den Leerstand in den Tiefgaragen und die geringere Abkühlung der Passivhäuser im Sommer im Vergleich zu Gründerzeitbauten und daraus entstehenden erhöhten Energiebedarf der Bewohner durch Kühlung. Und das schon jetzt, bevor die erwartete Erhitzung der kommenden Jahre überhaupt eingetreten ist. Wir greifen dies auf und weisen dringend auf die Notwendigkeit intensiver Begrünung der Häuser hin, insbesondere aller Neubauten, um das Mikroklima im Grätzl abzukühlen. Das Interview wird auch in diesem Artikel zum Thema "Kann man eine Großstadt klimafit machen?" aufgegriffen. Wir nehmen vorweg: ja, man kann.