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Die Bürgerinitiative "Village im Dritten" am "Dezentralen Verkehrswende Tag" unterwegs

 

In Kooperation mit

Fridays for Future Vienna
Jugendrat
System Change not Climate Change
BI Rettet die Lobau – Natur statt Beton
Umweltorganisation VIRUS
BNWN BürgerInnen Netzwerk Verkehrsregion Wien – NÖ / Nordost
Hirschstetten-retten und
Extinction Rebellion Wien

war auch die "BürgerInitiative Eurogate Village im Dritten" am 11.06 wie angekündigt unterwegs.
Die Route begann mit einer Startkundgebung gleich bei uns am Eurogate am Anna-Hand Weg, dazu gab es eine Performance einiger Mitglieder der Bürgerinitiative.

Kernaussage: Wärend ein Huhn in Freilandhaltung garantierte 10m2 Auslauf hat stehen einem Kind in einer Wiener Schule garantierte 3m2 zur Verfügung. Bezogen auf Grünflächen ist es nicht besser. Bei uns wird gerade der Bildungscampus Aron Menczer fertiggestellt, anlass auf die Artfremde Haltung von Kindern in Wien hinzuweisen.

Hier unsere Rede zur Anfangskunbgebung auf den Aspanggründen in Kurzform (nachher nochmals aufgenommen):

 

Es war super tolle Erfahrung mit so vielen Leute unterwegs zu sein die sich mit Herz und Seele für die Zukunft der Stadt und das Zusammenleben zwischen zwischen Mensch und Natur einsetzen! Hier ein paar Eindrücke davon:

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Ein Ausschnitt des Medienechos dazu:

ORF heute https://tvthek.orf.at/profile/Wien-heute/70018/Wien-heute/14095269/Demo-fuer-Verkehrswende/14934834

Heute https://www.heute.at/s/mehr-gruenflaechen-statt-beton-anrainer-machen-mobil-100138939

vienna.at https://www.vienna.at/verkehrswende-jetzt-demo-sorgt-fuer-staus-in-wien/7016160

selbstbestimmtes österreich http://www.selbstbestimmtes-österreich.at/termin/457-gehzeug-demo

Bezirkszeitung https://www.meinbezirk.at/wien/c-politik/demo-fuer-verkehrswende-am-freitagnachmittag_a4697309

Fridays for Future https://fridaysforfuture.at/events/verkehrswende-jetzt

Solidarwerkstatt https://www.solidarwerkstatt.at/verkehr/aufruf-verkehrswendeaktionstage-11-bis-13-juni-2021

Platzfuerwien auf Twitter https://twitter.com/platzfuerwien/status/1402960325830402052

cba – cultural broadcasting archive https://player.fm/series/cba-cultural-broadcasting-archive/o-ton-verkehrswende-jetzt-gehzeug-demo-am-11-juni-2021-in-wien

Ulrich Leth auf Twitter https://mobile.twitter.com/ulrich_leth/status/1403416221576486915

 

Hier noch mal als Text in Langform, für die Ansprache haben wir sie etwas gekürzt da natürlich mehrere Initiativen zu Wort kamen:

Laut heutigen Prognosen soll Wien in etwa 30 Jahren bis zu 8 Grad heißer sein als heute.

Ich komme von der Bürgerinitiative “Village im Dritten”. Hier entsteht ein sogenanntes Leuchtturmprojekt der Stadt Wien, der ganze ehemalige verwilderte Aspangbahnhof wird in einen neuen Stadtteil verwandelt. Hier in einem der größten Wiener Hitze-hotspots wird also massenhaft neu versiegelt. Wir setzen uns ein für aggressive Hausbegrünung, das Verständnis und die Anlage dieser Begrünungen als vertikale Lebensräume, Erhaltung von wilden Grünstreifen und Biodiversität, einen vollkommen autofreien Superblock, konsumfreie soziale Räume aber auch die Akquirierung von Forschungsgeldern um zu innovativen Lösungen und “green jobs” zu finden.

Denn versteht uns nicht falsch, wir wollen die Bauprojekte nicht grundsätzlich aufhalten. Wien ist eine wachsende Großstadt, Menschen brauchen Platz und es ist besser höher zu bauen als große Flächen zu versiegeln, wie sonst in Österreich. Und wir benötigen Verkehrswege. Aber! Wir könne nicht einfach bauen wie vor 10 Jahren und alles mit Bevölkerungswachstum und Autofahrerbedürfnissen rechtfertigen. Wir müssen bauen wie in 30 Jahren. Häuser müssen schon jetzt möglichst Energieautark und klimaresilient sein. Sie müssen außen und am Dach begrünt sein und Lebensraum für verdrängte Tierarten liefern. Ein Neubau ist nicht ausreichend nur weil er billigen Lebensraum für Menschen schafft und etwas Grünzeug am Dach und Blumentöpfe auf den Balkonen stehen hat, wie sich das Architekten jetzt so vorstellen. Der Bau muss auch die Umgebung kühlen wie die großen, alten Bäume und Büsche die er verdrängt hat, er muss adequaten Lebensraum für die Tier und Pflanzenarten schaffen die er verdrängt hat. Er muss anders gedacht werden als Bauen heute gedacht wird, und zwar als Lebensraum nicht nur für Menschen, sondern auch für Menschen, und er muss die Umgebung kühlen. Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere bedeutet auch Biodiversität, ökologische Widerstandskraft und damit soziale Diversität und soziale Resilienz. Das ist realer Wert für alle, und nicht nur auf einer Konzernbilanz. Denn wer bleibt in den überhitzten Stadtvierteln übrig? Alte, sozial-schwache, Migranten?

Laut heutigen Prognosen soll Wien in etwa 30 Jahren bis zu 8 Grad heißer sein als heute. Irgendetwas sagt mir, dass die heutigen Entscheidungsträger dann entweder nicht mehr am Leben sein oder nicht mehr hier wohnen werden, sondern in ihren Vorstadthäusern umgeben von kühlenden Bäumen. Und mit Klimaanlage.

Ich möchte mich auf einen bekannten Altösterreicher und Wiener beziehen, auf Theodor Herzl. Herzl war Wiener Jude und Begründer des modernen politischen Zionismus. Er ist nachhaltig bekannt weil er in einem Klima aufkeimender Judenfeindlichkeit um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert einen Judenstaat forderte. Warum erzähle ich das? Er suchte in einer scheinbar ausweglosen Situation nach einer radikalen Lösung um für alle Beteiligten ein Leben in Sicherheit zu ermöglichen. Er wurde damals ausgelacht und zu einem Phantasten erklärt, vor allem von anderen Juden. Seine Ideen wirkten zu radikal, griffen zu viele Verlustängste auf. Viele Menschen hassen Veränderung und versuchen sie zu ignorieren bis es zu spät ist. Es brauchte den ersten und zweiten Weltkrieg und die Shoa um seine Vision Realität werden zu lassen. Keine 50 Jahre später, in einer komplett veränderten Welt. Dann glaubte niemand mehr, dass eine radikale Lösung Phantasterei wäre, die Phantasten haben sich als die eigentlichen Realisten herausgestellt. Leider zu spät für 6 Millionen Juden.

Das sage ich hier auf dem Gelände des ehemaligen Aspangbahnhofes von dem aus zigtausende österreichische Juden in den Tod geschickt wurden. Sind wir wirklich so dumm Massensterben, und diesmal kollabierende Ökosysteme, zu brauchen um unsere eigenen Prioritäten zu verstehen, bevor die Entscheidungsträger verstehen, wie kurzsichtig sie denken?

Nun gehören die meisten von uns keiner unterdrückten Minderheit an die kurz davor steht industriell vernichtet zu werden. Aber wir, alle Menschen zusammen, stehen der gravierendsten globalen Katastrophe mindestens der vergangenen 10.000 Jahre gegenüber, vielleicht der letzten 64 Millionen Jahre: dem globalen, menschbedingten Klimawandel. Und wieder gibt es Menschen die von Phantastereien sprechen. Von der Bedeutung des Autos für die persönliche Freiheit, die glauben neue Autobahnen statt Radwege bauen zu müssen. Die glauben neue Straßen durch unberührte Natur schlagen und versiegeln zu müssen. Die Lebensraum und Ökosysteme vernichten ohne nicht zumindest die gleiche Menge und Qualität davon neu anzulegen. Kurz gesagt: Menschen die die Zeichen der Zeit nicht verstanden haben. Sie haben die Zeichen der Zeit nicht verstanden und wir sind hier um sie daran zu erinnern!

Wir können anders als die Juden um die Jahrhundertwende den Klimawandel als Katastrophe auf uns zukommen sehen, als physikalische Größe die nicht mit sich verhandeln oder politisieren lässt. Wir haben sogar klare Prognosen dazu. Weltweit bemühen sich Regierungen die Notbremse zu ziehen, denn es werden weit mehr Menschen sterben als in der Shoah. Nur nicht nur aus einem Volk, die Natur kennt keine Ethnien, keine Hautfarben oder Religionen, das sind menschliche Erfindungen.

Und doch haben wir es wieder mit Menschen zu tun die uns nicht ernst nehmen wollen. Die für ihre Kapitalinteressen das Leben zukünftiger Generationen aufs Spiel setzen. Nicht irgendwo, sondern genau auf diesem historischen Platz.

Herzl hat gesagt: “Zionismus ist die ‘Heimkehr zum Judentum noch vor der Rückkehr ins Judenland”. Die Diktion ist veraltet, aber er meinte: “Zuerst braucht es den Wandel im Kopf und im Herz, wenn es echte, nachhaltige Veränderung geben soll”

Dieser Wandel im Kopf bedeutet Natur ist Kapital. Sie ist Wert und Überlebenswert. Wert für unser Überleben in einer überhitzten Stadt.

Laut heutigen Prognosen soll Wien in etwa 30 Jahren bis zu 8 Grad heißer sein als heute. Wir sind heute hier um zu zeigen, dass genau dieser Wandel im Kopf und im Herz passiert, und dass alle diejenigen die gegen uns stehen sich besser anschnallen sollten. Ich sage diesen Leuten, der Wandel passiert, die Physik lässt nicht mit sich argumentieren, sie können einer Lawine oder dem Klimawandel nicht ausreden sie zu überrollen. Ich sage diesen Leuten Ihr könnt nur entscheiden ob Ihr die Welle reiten oder von ihr verschluckt werden wollt. Anders als politischen Parteien kennt die Natur keine Gnade mit Hinauszögerern und Realitätsverweigerern.
Natur, das ist unversiegelter Lebensraum, das sind artdiverse vertikale Begrünungen, das ist Biodiversität an Tieren und Pflanzen. Das ist unser Wert und schafft Systemresilienz: Widerstandsfähigkeit  gegen Belastungen wie Trockenheit oder Krankheitserreger. Das Gras auf dem Aspangbahnhof musste nie gegossen werden. Oder soll hier auch ein künstliche Bach wie in der Zollergasse durchgeführt werden, aus Grundwasser gespeist? Wie nachhaltig ist das eigentlich, wenn man die halbe Stadt mit Grundwasser kühlen möchte? Und nicht zu vergessen, Natur macht uns zu vollständigen Menschen in konsumfreien Räumen, statt zu kommerziellen Jobmaschinen.

Und wer sind diese Leute, wer ist verantwortlich? Dieses Gebiet wird von der BIG, der Bundesimmobiliengesellschaft verwaltet, und von dieser beauftragt die ARE, die “Austrian Real Estate”. Verantwortlicher Geschäftsführer der BIG ist Dipl. Ing Hans-Peter Weiss. Eigentümer der BIG wiederum ist die ÖBAG, deren bisheriger Alleinvorstand Thomas Schmidt erst vor ein paar Tagen wegen seiner Chat-Affäre zurückgetreten ist. Damit  eigentlich letztverantwortlicher ist Finanzminister Blümel. Es ist entscheidend zu realisieren dass der Auftrag zu maximaler Rendite hier sozial und ökologisch schädlich ist. Wir fordern die Bundesregierung auf Weitsicht zu zeigen und Verantwortung für das Gesamtsystem zu übernehmen.

Unter dem Vorwand leistbares Wohnen zu ermöglichen werden neben einigen geförderten Projekten in der Mehrzahl Eigentumswohnungen erzeugt. Die Projekte sind zwar teilweise durchaus nett, aber, reicht das heute? “Eh nett, und auch recht leistbar?” 8°C bis 2050, und das beste was wir in 2021 zusammebekommen ist leistbar und “ganz nett”? Wo ist die verpflichtende Gesamtbegrünung aller Gebäude? Wo sind die vertikalen  Lebensräume für von hier verdrängte Pflanzen und Tierarten? Wo sind die innovativen Konzepte für Fassaden die das ermöglichen und damit green-jobs erzeugen? Die Ökologen der Uni Wien sind gleich nebenan, lasst sie uns einbinden. Die Aspanggründe waren nach dem Bahnhof über 40 Jahre verwildert und ein artendiverser Kühlungsfaktor im dritten Bezirk. Wo ist der Superblock, das verkehrsberuhigte Supergräzl das von Autos und Bussen umfahren wird, in dem Kinder sicher laufen und Spielen und ihre Umgebung erkunden können? Kinder brauchen abwechslungsreiche Lebensräume, Hügel, Steine, die Möglichkeit einen Regenwurm zu beobachten oder auf einen Baum und klettern. Oder von ihm runterzufallen. Wir brauchen keine künstlichen Pseudolandschaften aus Beton und Gummi. Wir brauchen echten Lebensraum für Menschen, um Menschen sein zu können. Es geht nicht nur um billiges Wohnen, Menschen abzulegen wie Hühner in der Mast, es geht um geistige und physische Gesundheit, und es geht um das Überleben im Klimawandel.  Schon jetzt haben wir hier einen Hitzehotspot. Statt Baumhöhlen für Schleiereulen und Nistplätzen für Falken bauen wir Betonbunker und versiegeln den Boden und verdrängen Kinder in unnatürliche Miniparks. Das heißt, ARE und BIG machen das, und das in unserem Auftrag, denn sie gehören dem Staat Österreich, und das sind wir.

Es gibt so viele Möglichkeit es besser zu machen, wir kennen sie, sie kennen sie. Aber zu teuer, sagen sie. Zu phantastisch, sagen sie. Zu teuer? Zu phantastisch? Ist das die heutige Rechtfertigung für Konzepte zu zukünftiger sozialer Verwahrlosung ganzer Stadtteile? Was sind die realen Kosten von Artensterben, kollabierenden Ökosystemen und Klimawandel? Und wer trägt sie? Die BIG oder die ARE? Oder doch wir, die Menschen die hier leben? Was sind die realen Kosten von durch überalterten, überhitzen Städten ausgelasteten Gesundheitssystemen? Schon jetzt hat Wien pro Jahr hunderte Hitzetote. Werden es tausende werden? An die Parteien in diesem Land die sich für sozial halten: Wer, glaubt ihr, wird denn in den Wohnungen die ihr heute zulasst in 10-30 Jahren wohnen? Diejenigen es sich leisten können in den Speckgürtel zu ziehen? Oder doch nur die nächste Minderheit die nicht schnell genug die Flucht ergreifen konnte? Alte, Schwache, Kinder, Menschen mit migrantischem Hintergrund die keine Wahl haben. Sind das dystopische, radikalen Ideen? Nein, das ist die herannahende Zukunft, die man verdrängen kann, oder eben nicht. Wer wird hier dem Geld geopfert, mit dem Vorwand sozial zu bauen?

Wir wollen diese Zukunft in eine Gelegenheit für positive Veränderung wandeln. Nutzt diese Gelegenheit um neue Fassaden zu erforschen und auszuprobieren, damit sie dichten Bewuchs und ganze vertikale Ökosysteme tragen können. Lasst natürliche Grünzonen zwischen den Häusern. Macht das “Village im Dritten” zu einem tatsächlichen Leuchtturm für die Stadt, für Österreich und Europa. Dafür braucht es mehr als nur der Bauordnung zu entsprechen, wie derzeit angedacht. Die BIG verwaltet eine enorme Anzahl an Universitätsgebäuden. Verwendet diesen Raum als Entwicklungswertstatt, bindet die Unis ein, macht das zu einem Forschungsraum. Lasst eine interuniversitäre Professur dafür einrichten, wenn es hilft Geld fließen zu lassen. Holt Forschungsgeld von der EU, nutzt den “green deal” der die ökosoziale Transformation nach der Pandemie beschleunigen soll. Seid kreativ, seid radikal. Macht es möglich. Dafür seid ihr da, nicht um für das Land Österreich Geld zu erwirtschaften das in Korruption und Medienförderung versickern kann. Ihr seid dafür da langfristigen, gesamtgesellschaftlichen Wert zu erzeugen.

Das zu begleiten, dafür steht unsere Bürgerinitiative.

Was ich hier sehe sind Menschen die keine Ausreden verwenden wollen, die verstehen dass es manchmal radikale Wege braucht um würdevolles Leben zu bewahren. Menschen die sich nicht an die Notwendigkeit neuer Straßen für noch mehr Autos glauben, die sich nicht auf billigen Wohnraum auszureden versuchen wenn es um günstigen UND lebenswerten Wohnraum für alle geht. Um Lebensraum der nicht zur Hitzefalle wird. Der nicht die Alten und Schwachen tötet, um kurzsichtig Gewinn zu maximieren und ein paar Wähler mit im Moment ‘netten’ Wohnungen abspeisen zu können. Lebensraum der nicht nur für Menschen sondern auch Tiere und Pflanzen da ist, denn sonst trifft uns der Klimawandel voll. Die Rechnung werden die Verantwortlichen schon vorher bekommen.

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Dienstag, 08 Juni 2021 11:00

Wo kommt das Wasser her, und wie lange noch?

Die Aspanggründe sind oder waren ein seit Jahrzehnten autarkes Biotop. Das bedeutet, niemand hat sich darum gekümmert, ein robustes Ökosystem konnte entstehen, das natürlich auch niemals gegossen werden musste.

Ich bin sicher, der nette, aber doch recht klein geratene Spielplatz vor der neu errichteten Schule bzw. dem Kindergarten ist wohlmeinend angelegt worden. Aber stellt sich jemand die Frage, wo das Wasser für solche Bewässerungsanlagen in der Klimakrise herkommen wird? Dafür wurde ein autarkes Ökosystem vernichtet, das diese Bewässerung nicht benötigte.

Und warum eigentlich werden Spielplätze als derart künstliche Inseln angelegt, als Kunstbiotope, fern jeder biologischen Realität eines Oekosystems? Mit den einzigen Kriterien, gefahrlos und hübsch zu sein. Wie sollen Kinder Erfahrungen machen mit echter Natur, sich bewegen lernen, wenn sie immer nur Kunstlandschaften ausgesetzt werden?

Zumindest wurde direkt daneben ein kleiner Naturstreifen erhalten. Wir nehmen das erfreut zur Kenntnis. Gemessen am Verlorenen und dem fragwürdigen didaktischen Konzept ist es aber ein Tropfen auf dem heißen Stein, in einer globalen wie lokalen Überlebensfrage.

 

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Die Gründe des ehemaligen Aspangbahnhofes konnten seit den 1970er Jahren langsam verwildern. Zu den vielfältigen Pflanzen und Tierarten bleiben als den wenigen verbleibenden Übererlebenden einige wunderbare große Bäume. Unserer Bürgerinitiative geht es neben der Biodiversität (denn Biodiversität beduetet Widerstandskraft, Robustheiot und soziale Resilienz d.h. soziale Stärke) insbesondere um die Kühlung durch Vegetation.

Möglichst viele dieser alten Bäume und die sie umgebenden wilden Grünstreifen müssen dringend erhalten werden. Sie stellen einen unmittelbaren Wert für die Kühlung und damit die Gesundheit der Anwohner dar. Nebenbei sind sie auch Lebensraum für viele Tiere (etwa durch Nisthöhlen ) und durch ihre Wurzeln Teil des Bodenökosystems.

Der Wert dieser Bäume entsteht auch durch die Zeit, die es braucht, diesen Kühleffekt durch Neupflanzungen wiederzuerlangen. Wir sprechen hier von Jahrzenten in einem so schon überhitzen Viertel, am Beginn der Verschärfung der globalen Klimakrise.

Wir fordern weitestgehenden Erhalt der Bäume und wo dies unmöglich ist, innovative Konzepte der umfassenden Hausbegrünung. Insbesondere muss dabei auch die Wandbegrünung als vertikaler Lebensraum für Tiere und Pflanzen miteinbezogen werden. Denn, wie schon gesagt, Biodiversität führt zu sozialer Vielfältigkeit.

Diese Bilder stimmen uns nur traurig und wütend! Einige Entscheidungsträger scheinen trotz der globalen Entwicklung kein Verständnis für den realen Wert von Natur zu haben, oder zumindest noch immer ihre persönliche Wertschöpfung in den Vordergrund zu stellen.

 

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