Alle Neuigkeiten zu den Ergebnissen unserer Petition, Medienberichten, politischen Erfolgen und allem Wissenswertem rund um die Ökologisierung der Bauvorhaben rund um das "Village im Dritten", damiot Wohnen nicht nur billig sondern auch langfristig gesund für alle sein kann.
Kurzgesagt, dies ist ein Nachruf. Von einem "Heisl". Auf einen Baum. Eine retrospektive Todesanzeige. Auf eine große, schöne, schatten spendende Pappel die symbolisch stehen (bzw. fallen) muss für den Umgang der Stadt Wien sowie von BIG und ARE (die den Prozess praktisch gestalten) mit natürlichen Ressourcen in Form von Altbaumbeständen im "Village im Dritten". Ebenso für den Umgang mit bestehenden, gewachsenen Ökosystemen, vertreten noch durch eine einsam schreiende Schleiereule, die bei jeder Fällung erneut die Nachbarschaft umfliegt. Wir könnten ihr hier einen Namen geben, aber das wäre wohl sinnlos, im "Village im Dritten" hat es sich für sie inklusive einer großen Menge anderer Biodiversität wohl dank der Weisheit unserer Lokalpolitik absehbar bald ausgeschrien. Und die Umweltanwaltschaft der Stadt die all das nicht für schützenswert hält, außer in Einzelfällen lächerlich klein wirkende Rückzugesgebiete für als relevant erklärte Tierarten zur Verfügung stellt. Symbolisch auch passend geschehen all diese Fällarbeiten in der größten Hitze des Sommers und weisen den Weg zu breiten Betonpromenaden und mager begrünten, langweiligen Hausfassaden mit fragwürdigem Management an Regenwasser, also alles bereit für die große Hitze und den kühlungsbedingten Energieverbrauch 2050. Und die sozialen Auswirkungen die das haben wird. Also alles richtig gemacht, Stadt Wien? Fragt euch ein "Heisl".
Eine Stadt ist charakterisiert durch dichtere Verbauung, und dementsprechend geringere Begrünung als im Umland. Daran ist vermutlich wenig zu rütteln, möchte man meinen. Jedenfalls sind wir alle dankbar für die Angebote der Stadt, ihre Kultur, die Möglichkeiten durch Konzentration menschlichen Lebens. Und bekanntlich ist es insgesamt umweltschonender konzentriert in die Höhe zu bauen als massiv in der breite Flächen zu versiegeln. Soweit kann man vermutlich übereinkommen. Auch soll ein neuer Park angelegt werden, und mehr Schulen und leistbare Wohnfläche sind grundsätzlich auch positiv.
Aber:
Was wir aber im angeblich zukunftsweisenden "Village im Dritten" sehen ist eine alte, um nicht zu sagen veraltete, fast von staubig vetrocknete Herangehensweise an Stadtplanung, Architektur und den Umgang mit natürlichen Ressourcen. In etwa so trocken wie der Boden in der Hitze des Sommers nun ist, und in Zukunft immer mehr sein wird. Denn die offensichtlichste Methode, Bestände an alten Bäumen zu behandeln wie einen Schatz, ist in der Stadtverwaltung noch nicht angekommen, und den Bauträgern naturgegeben (nicht als Scherz gemeint) schlicht egal. Das Argument der Stadt, es können ja neue Bäume gepflanzt werden. Der neue Park mit Kaltluftreserve! Dass diese 30 oder 40 Jahre benötigen werden um die gleiche Beschattungs oder Kühlleistung erreichen zu können wird geflissentlich ignoriert. Dass das Fasanviertel daneben sowieso extrem heiß ist, auch im Vergleich innerhalb Wiens, und durch die nun folgende dichte Verbauung mit schwacher Fassadenbegrünung ein neuer Hitzepol droht ebenso. Dass die eingesetzten Bäume vermutlich nicht die selbe Wuchshöhe erreichen werden steht zumindest im Raum.
Und daher unser größer Vorwurf: die Planungen beziehen den konkreten Baumbestand, seine Artenvielfalt und konkrete Standorte schlich zu wenig ein. Nehmen das gewachsene Ökosystem nicht als wertvoll wahr, weil dies früher ein Bahnhof gewesen ist. Nicht die Häuser passen sich an den Bestand an, nicht deren Grundriss wird an besonders alte Exemplare angepasst, nein, es wird grundsätzlich Tabula rasa gemacht. Ein Plan, scheinbar erstellt ohne jegliche Kenntnis der natürlich hier vorkommenden Ressourcen, an einem sterilen Architektenarbeitsplatz, wird in absoluter Hybris umgesetzt. Erde mit einem gewachsenen, resilienten Bodenökosystem wird abgegraben. Die verbleibende "Leiche" and vertrocknendem Boden teilweise mit dem Abwasser der Betonmischmaschinen durchtränkt und Altasphalt versetzt. Es ist ja nur Boden. Ein neu entstehender Park wird als vollkommen equivalent zu einer "natürlichen Gstettn" mit ihrer existierenden Biodiversität betrachtet, eine illusorische Annahme.
Leben, auch in der Stadt, wird in Zukunft nur funktionieren, und jedenfalls viel lebenswerter sein, wenn die Natur, und das beinhaltet alle Ebenen des Ökosystems, als realer und tunlichst zu erhaltender Wert miteinbezogen und verstanden wird. Bauen, ist gut, aber um gottes Willen nicht in einem (auch wörtlich zu nehmenden) Kahlschlag.
Ich nehme an ich bin nicht der Einzige bei dem die Medienmacht der Stadt Wien, mit ihrem elendigen greenwashing auf Betonfundament nur mehr Übelkeit erzeugt.
Zu den Möglichkeiten die wir insbesondere als Anrainer haben gehört es von Behörden Informationen einzufordern.
Sowohl um informiert zu sein, damit transparenz von Behörden einzufordern, aber auch um zu sehen wie vorbereitet, informiert und qualifiziert Entscheidungsprozesse in österreichischen Behörden tatsächlich sind, wenn es um Umweltfragen geht.
Un welche der beitragenden Behördern sich als verantwortlich empfindet.
Um so einen Antrag auf Herausgabe von Umweltinformationen zu stellen haben wir hier drei Dokumente vorbereitet. Einerseits die eigentliche Anfrage (pdf DOWNLOAD), ein kurzes Anschreiben damit es personalisiert ist (docx DOWNLOAD), und eine Auswahl an Adressen (pdf DOWNLOAD) an die Ihr den Antrag schicken könnt.
Jeweils mit E-mail, es kann aber auch sein, dass alles außer Einschreiben ignoriert wird.
An die zuständige Behörde
Wien, Juli 2021
Naturschutz / Biodiversität Bau Aspanggründe / Eurgate II / Village im Dritten
Antrag nach dem Umweltinformationsgesetz (Stand Juli 2021)
Antrag auf Herausgabe von Umweltinformationen betreffend
Bau Aspanggründe / Eurgate II / Village im Dritten (1030 Wien)
Sehr geehrte Damen und Herren,
als Anrainer*in der erst seit kurzem in Baugebiet umgewidmeten Brachlands Eurogate II bitte ich um
folgende Stellungnahme Ihrer Behörde:
Als Anrainer*in konnte ich gemeinsam mit Nachbar*innen eine für mich unglaubliche Anzahl von
streng geschützten, geschützten und für die Biodiversität so wichtige Vielfältigkeit an Wildtieren
erkennen.
In den letzten Monaten wurden auf dem Gebiet umfangreiche Erdarbeiten sowie Rodungen
durchgeführt – unserer Ansicht nach auf Gebietsteilen, an denen sich später der Park befinden soll.
Es scheint – angesichts der Klimaerwärmung und den immer zunehmenderen Hitzeperioden – mehr
als befremdlich, funktionierende Ökosysteme, die selbst bei längeren Dürrephasen sich ohne jegliche
künstliche Bewässerung erhalten, zu zerstören, um später künstliche „Grünflächen“ zu erschaffen, die
Unmengen an Ressourcen (künstliche Bewässerungsschläuche; unsäglicher Wasserverbrauch) binden.
Unter Berufung auf die §§ 1 bis 5 UIG begehre ich gemäß§ 5 UIG die Herausgabe untenstehender
Umweltinformationen bzw. die Beantwortung untenstehender Fragen. Hilfsweise wird die Anfrage
gestützt auf Artikel 3 EU-Umweltinformationsrichtlinie 2003/4/EG und Artikel 2 und 4 der Aarhus
Konvention, das Landes UIG, das Landes-AuskunftspflichtG und das Bundes-AuskunftspflichtG.
Vom Begriff der Umweltinformation erfasst sind gemäß§ 2 Ziffer 2 UIG auch Maßnahmen, einschl.
Verwaltungsmaßnahmen und Verwaltungsakte, die Auswirkungen auf die Umwelt haben oder deren
Schutz dienen. Damit gemeint sind insb. Bescheide, Verfahrensanordnungen, verfahrensfreie
Verwaltungsakte und zwar gleichgültig, ob diese bereits beschlossen oder erst geplant sind (Erl. Bem.
zur RV des UIG 2004 (EB 73), Ennöckl/Maitz, UIG² (2011) 24).
Wie aus der Judikatur des EuGH zur alten Fassung der Umweltinformationsrichtlinie (90/313/EWG)
hervorgeht, sollte der Begriff „einschließlich verwaltungstechnischer Maßnahmen“ in Art 2 lit a
Richtlinie 90/313/EWG klarstellen, dass zu den Handlungen, die unter die RL fallen, sämtliche Formen
der Verwaltungstätigkeit zu zählen sind (EuGH 17.6.1998, Rs C-321/96, Mecklenburg gegen Kreis
Pinneberg, Slg I-03809, Rz 19, 20; 26.6.2003, Rs C-233/00, Kommission gegen Frankreich, Slg I-
06625, Rz 44), also unabhängig davon, ob es sich um Rechtsakte handelt oder nicht.
Des Weiteren weise ich darauf hin, dass Informationen, die Aufschluss über Auswirkungen von
Umweltverschmutzungen bzw. Bestandteilen über den Zustand menschlicher Gesundheit und
Sicherheit geben, ausdrücklich vom UIG, dem Landes-AuskunftspflichtG, der EU-
Umweltinformationsrichtlinie 2003/4/EG und der Aarhus Konvention erfasst sind.
Folglich begehre ich die Herausgabe der folgenden Informationen:
1. Information zu den Umweltzustandsdaten:
1.1.
Welche streng geschützten, geschützten oder sonstigen mit besonderen
naturschutzbedürftigen Auflagen verbunden Tier- und Pflanzenarten wurden im Rahmen einer
naturschutzbehördlichen (möglicherweise noch ausstehenden) Bewilligung festgestellt?
1.2.
Welche Auflagen wurden im Rahmen einer naturschutzbehördlichen (möglicherweise
noch ausstehenden) Bewilligung dem Antragssteller betreff streng geschützter,
geschützten oder sonstigen mit besonderen naturschutzbedürftigen Auflagen Tier-
und Pflanzenarten auferlegt und welche geplanten Maßnahmen sind zu setzten, dass
diese in ihrem Bestand erhalten und möglichst ungestört bleiben können?
1.3.
Von welcher/ welchen Behörde(n) und wie oft werden die Kontrollen durchgeführt,
dass die behördlich Auflagen betreff der oben genannten Tier- und Pflanzenarten
eingehalten und umgesetzt werden, dass diese in ihrem Bestand erhalten und
möglichst ungestört bleiben können
1.4.
Welche Maßnahmen erfolgen von welcher/ welchen Behörde(n) sollten die in Pkt. 1.3
behördlichen Auflagen / Maßnahmen vom Antragssteller nicht oder nur teilweise
umgesetzt werden, sodass die erwähnten Tier-und Pflanzenbestände in ihrem
Bestand erhalten und möglichst ungestört bleiben können
1.5.
Welche behördlichen Auflagen / Maßnahmen wurden von welcher/ welchen
Behörde(n) dem Antragsteller betreff des umfangreichen Wildbienen / -hummel- /
-insektenbestands auferlegt.
Ausführung dazu:
1.5.1 Bereits mit den umfangreichen Rodungs- und Erdarbeiten seit dem Frühjahr war
ein immenser Rückgang des Wildbienen / -hummel- / -insektenbestands an
benachbarten Naturflächen durch die Anrainer erkennbar.
Erst am 06.07.2021 wurden weitreichende Naturbereiche, die bis dato grün und nicht
verdorrt waren, während der größten Hitzeperiode Wiens abgemäht, sodass nach dem
Mähen nichts anderes als eine verdorrte „Wüstenlandschaften“übrigblieben
(Bildmaterial dazu vorrätig!).
Wurden diese Rodungsmaßnahmen und Mähungen von den zuständigen Behörden
genehmigt und wenn ja, mit welcher Begründung?
1.5.2. In der OTS-Aussendung ( Ausstellung „Das neue VILLAGE IM DRITTEN –
Ökologie hat Vorrang“ startet | PID Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien,
21.06.2021 (ots.at)) wurde bekannt gegeben, dass nun zusätzlich 30 Bienenvölker (in
Form von Bienenstöcken) auf dem Gebiet des nun ohnedies begrenzten
Futterangebots für die Wildinsekten eingebracht wurden.
Ich erbitte um rasche Entfernung dieser 30 Bienenvölker, da mir Experten dieses
Fachgebiets bestätigt haben, dass dadurch der letzte Bestand dieser Wildinsekten
gefährdet ist (Juli / August: u.a. verringertes Nahrungsangebot als im Frühjahr,
weiterer Verlust von Naturflächen durch ständig weitere Rodungsmaßnahmen etc.)
1.5.3. Sollte die Behörde zum Schluss kommen, dass keine Gefährdung der
Biodiversität und der Erhaltung der hier angesiedelten Wildinsekten vorliegt, bitte ich
um Auskunft darum, welche genauen fachlichen Begründungen hier vorliegen und
von welchen dafür qualifizierten Abteilungen welcher/ welchen Behörde(n) diese
Bewertung auf welcher Grundlage vorgenommen wurde.
Information zu den Umweltmaßnahmen (sofern diese nicht bereits mit der Auskunft in Pkt.1
beantwortet wurden:
Dazu ausführend: Die bis März 2021 in Großteilen bestehenden Brachfläche des Geländes
Eurogate II / Village im Dritten hatte die umgebenden Flächen insbesonders in den letzten
Hitzeperioden klimatisch stabilisiert. Durch die dort befindlichen sehr großen Baumbestände
und des an den Standort angepassten, sich gegenseitig unterstützenden Tier- und
Pflanzenbestands und der großen unversiegelten Flächen konnte Wasser sehr gut absorbiert
und entsprechend an heißen Tagen wieder an die Umgebung abgegeben werden. Daher ist
der Erhalt der sehr großen Bäume und jedwede unversiegelte Fläche von immenser
Bedeutung für die Gesundheit der Anrainer (u.a. Stichwort: Hitzetote; Feinstaub und
Kohlendioxidreduktion durch intakten Pflanzenbewuchs).
Grundlage:
Österreich ist schon jetzt gemessen an der relativen täglichen Bodenversiegelung
Europameister, also negatives Schlusslicht in Europa [1]. Unbestritten bleibt, dass
Versiegelung in einer Großstadt nicht grundsätzlich vermieden werden kann und die
Hochbauten der Metropolen der Flächenversiegelung der ländlichen Regionen vorzuziehen ist.
Gleichzeitig muss gewährleistet werden, dass ein Bau tatsächlich der minimalst nötigen
Versieglung entspricht und die unmittelbaren Schäden für Anrainer und das gesamte
Stadtökosystem gebührend in die Planung von Neubauten / -arealen einbezogen wird.
Laut gängigen Prognosen wird Wien bis 2050 etwa 8 Grad heißer sein als heute und wird vom
Klimawandel damit besonders betroffen sein [2]. Gegenmaßnahmen zu Überhitzungseffekten
müssen daher das übliche Maß bei weitem übertreffen.
Trockenresilienz (Widerstandsfähigkeit) gegen Trockenheit ist ein wesentlicher Faktor für das
Überleben einer Pflanze bzw. einer Pflanzengemeinschaft und damit für ihren Kühleffekt in der
Stadt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Resilienz teilweise eine Eigenschaft einzelner Spezies
ist, aber sehr wohl auch als emergente Eigenschaft von Ökosystemen entsteht.
Pflanzengemeinschaften sind dabei lediglich ein erster Schritt, auch Bodenökosysteme wie
Bodenmikrobiome (und generell Bodenbiome) entscheiden fundamental über die
Eigenschaften der Pflanzen mit [3]. Dieser Faktor wird erst langsam immer mehr verstanden,
es ergibt sich daraus aber schon klar: versiegelte Flächen können nur schwer wieder zu
resilienten Ökosystemen umgewandelt werden. Existierende Naturflächen zeichnen sich durch
eine über zumindest Jahrzehnte dauernde Ökosystembildung aus bzw. durch die Bildung
funktionierender und inhärent kompetitionsfähiger bzw. resilienter Ökosysteme und tragen
damit erheblich zum günstigen Mikroklima bei.
Die Stadt Wien wird durch ihre Lage im ostösterreichischen Raum laut Prognosen
zunehmendem Wassermangel ausgesetzt sein [4]. Gleichzeitig bezieht die Stadt einen
substantiellen Teil ihres Trinkwassers aus dem Alpenraum bzw. Alpenvorland welches zwar
nicht notwendigerweise grundsätzlich von Wassermangel betroffen sein wird, aber doch
extremere Trockenperioden über mehrere Jahre erleben dürfte, mit möglichen entstehenden
Engpässen für eine wachsende und zunehmend kühlungsbedürftige Großstadt [5]. Das
Management lokaler Niederschläge ist und wird zukünftig also ein immens wesentlicher Faktor
für eine zukünftige Überlebensfähigkeit ihrer Bewohner.
In Konsequenz und Kombination dieser Faktoren wird der Nutzung jeglichen lokalen
Niederschlags und der effizientesten Kühlungsmethoden mit direkter Konsequenz an den
Sterblichkeitsraten innerhalb der eng verbauten Stadtbereiche hängen [6]. In Anbetracht einer
immer trocken werdenderen Stadt bei gleichzeitig wachsendem Bedarf an Kühlung rein zur
Erhaltung der Gesundheit der Einwohner muss jeglicher Niederschlag möglichst lokal zur
Bewässerung von Natur-/Pflanzflächen genutzt werden, wobei diese Natur-/Pflanzflächen vor
allem nach Ihrem Nutzwert für die ökologische und klimatische Resilienz (ihren Selbsterhalt
bei widrigen Bedingungen) bei gleichzeitig maximalem Kühleffekt gewählt werden müssen.
Ein wesentlicher Anteil ist tatsächlich die lokale Nutzung von Niederschlägen, d.h. diese nicht
durch Versiegelung und Kanalisation abzuführen, sondern lokal einem tragfähigen ökologisch
robusten Boden zuzuführen und damit umgehend wieder für die Kühlung in Form von
Vegetation zugänglich zu machen.
Aus dieser Faktenlage geht klar hervor: jeder unnötig versiegelte Quadratmeter, jede Beton-
oder Asphaltinstallation, jeder Quadratmeter Asphalt der nicht stattdessen zumindest
gepflastert sein könnte, muss in seiner technischen Notwendigkeit zwingend begründbar sein.
Wasser sperrendende, Boden versiegelnde, unbepflanzte oder halbherzig bepflanzte bzw.
Bodenökosysteme vernichtende Flächen zur rein optischen Gestaltung sind angesichts des
Klimawandels als unverantwortlich, sozial schädigend und tatsächlich in ihrer Summe
lebensbedrohend einzustufen.
2.1.
Welche Maßnahmen werden getroffen, um für die Anrainer die wichtige Funktion des
Wasserkreislaufs trotz massiver Verbauung des Gebiets zu gewährleisten.
Dazu folgenden Fragen:
2.1.1. Wurde von der Behörde ein Bescheid erlassen, in dem die Zustimmung der
Abholzung des noch bestehenden Baumbestands (seit 4/2021) erteilt wurde.
2.1.1.1. Wenn ja, mit welcher Begründung.
2.1.1.2. Sollte die Begründung „überwiegendes öffentliches Interesse“ oder sinngemäß
entsprechend lauten, warum wurde nicht auf den Erhalt des Baumbestands
bestanden und die Umplanung der Gebäude gefordert, um den Erhalt des
Baumbestands zu bewahren.
2.1.2.
Welche Auflagen wurden den Bauwerbern / Antragsstellern gestellt, um die
Versiegelung des Areals auf ein absolutes Minimum zu begrenzen.
2.1.2.1. Wurden den Bauwerbern / Antragsstellern vorgegeben, Flächen, die für
Zufahrten, Gehwege etc. benötigt werden, offen ausgeführt werden, sodass
die Bodenstruktur nicht gestört wird (z.Bsp. Rasensteine o.ä.)
2.1.2.2. Wurden den Bauwerbern / Antragsstellern vorgegeben, Zufahrten, Gehwege
auf ein nötiges Minimum zu beschränken?
2.1.3.
Welche Auflagen wurden den Bauwerbern / Antragsstellern gestellt, um
weitreichende Ersatzflächen für gerodete Naturflächen / Absorbtionsflächen für
Wasser / Verdunstungsflächen zur Kühlung der Umgebung zu schaffen.
2.1.3.1. Wurden den Bauwerbern / Antragsstellern aufgetragen, ein Maximum an
Begrünung der Gebäudehülle zu schaffen? Wenn ja, in welcher Art und Weise
(z. Bsp: Dachbegrünung intensiv/ extensiv; Fassadenbegrünung: wo und
unter welchem natur- oder klimarelevantem Hintergrund/ Intension)
2.1.3.2. Welche der in Pkt. 2.2.3.1. genannten Punkte wurden unter dem ganz
besonderen Fokus und in Hinblick auf die Kühlung der bereits bestehenden
Wohngebiete (und nicht nur der von den Bauwerbern / Antragsstellern
ausgeführten neuen Bauten) vorgegeben und in welcher Art und Weise.
Ausführung zu diesem Pkt.:
Bauten haben per se eine enorme Wärmespeicherkapazität. Darüber hinaus
bringt jeder Bewohner des Viertels selbst Wärmeabgabe in das Viertel ein.
Dies bedeutet, dass gerade in den bereits sehr heißen Sommerperioden und
dem ohnedies schon sehr überhitzten Viertel (Studie „Greening Aspang“:
BGR8_2018_KR15SC7F13040_Greening-Aspang-1.pdf (smartcities.at))
nochmals enorme Wärmeeinträge geschaffen werden. Die Anrainer des
genannten Baugebiets sind daher in Zukunft von der Gefahr eines Hitzetods
im Sommer erheblich gefährdet. Daher ist nicht nur die vernichtete
Naturfläche per se in die Wärme-/ Kühlungsberechnung einzubeziehen,
sondern eben auch die Speichermaterialien per se und auch die Mehrzahl der
Personen, die selbst als Lebewesen Wärme abgeben sowie auch die Nutzung
der Wohnung im täglichen Leben (Abgabe der Wärme durch Waschen der
Wäsche, kochen, duschen etc.).
Sofern Teile der Informationen nicht sofort herausgegeben werden können, beantrage ich unter
Berufung auf die Aarhus Konvention und die EU-Umweltinformationsrichtlinie 2003/4/EG die
unverzügliche Herausgabe jener Information, die unmittelbar erfolgen kann und Information darüber,
bis wann die restlichen Fragen beantwortet werden können.
Bei Unklarheiten weise ich auf die ausdrücklich erhöhte Manuduktionspflicht im UIG, der EU-
Umweltinformationsrichtlinie und der Aarhus Konvention hin.
Sofern sich das Begehren inhaltlich auf landesrechtliche Bestimmungen bezieht, stelle ich diesen Antrag
sinngemäß nach landesrechtlichen Bestimmungen. Sofern das Bundesland Wien die EU-
Umweltinformationsrichtlinie 2003/4/EG oder Artikel 2 und 4 der Aarhus Konvention nicht oder nicht
ordnungsgemäß umgesetzt hat, hat die Behörde diese unmittelbar anzuwenden, da sie hinreichend
konkretisiert sind und keine Nachteile für Dritte bewirken. Zusätzlich beziehe ich mich auf das
Auskunftspflichtgesetz des Bundes sowie die allgemeinen Bestimmungen des Landes-
Auskunftsgesetzes. Es gilt das Günstigkeitsprinzip (vgl. Ennöckl/Maitz, UIG² (2011) 16).
Mit freundlichen Grüßen
Literaturverweise
1.Österreich: Versiegelt und zugebaut. In: Stand.
https://www.derstandard.at/story/2000128091487/oesterreich-versiegelt-und-zugebaut.
Accessed 11 Jul 2021
2. Hitze in Städten wird dramatisch steigen – Wien besonders betroffen. In: Stand.
https://www.derstandard.at/story/2000106190600/hitze-in-staedten-wird-dramatisch-steigen.
Accessed 11 Jul 2021
3. Belowground microbial solutions to aboveground plant problems.
https://www.mpipz.mpg.de/pr-haquard-2021. Accessed 11 Jul 2021
4. Werden Dürre-Perioden im Alpenraum häufiger? — ZAMG.
https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/news/werden-duerre-perioden-im-alpenraum-haeufiger.
Accessed 11 Jul 2021
5. Klimawandel verstärkt Auswirkungen von Dürren im Alpenraum. In: Stand.
https://www.derstandard.at/story/2000118104614/klimawandel-verstaerkt-auswirkungen-von-
duerren-im-alpenraum. Accessed 11 Jul 2021
6. Hitze-Mortalitätsmonitoring. In: AGES - Österr. Agent. Für Gesundh. Ernährungssicherheit.
https://www.ages.at/themen/umwelt/informationen-zu-hitze/hitze-mortalitaetsmonitoring/.
Accessed 11 Jul 2021
In Kooperation mit
Fridays for Future Vienna
Jugendrat
System Change not Climate Change
BI Rettet die Lobau – Natur statt Beton
Umweltorganisation VIRUS
BNWN BürgerInnen Netzwerk Verkehrsregion Wien – NÖ / Nordost
Hirschstetten-retten und
Extinction Rebellion Wien
war auch die "BürgerInitiative Eurogate Village im Dritten" am 11.06 wie angekündigt unterwegs.
Die Route begann mit einer Startkundgebung gleich bei uns am Eurogate am Anna-Hand Weg, dazu gab es eine Performance einiger Mitglieder der Bürgerinitiative.
Kernaussage: Wärend ein Huhn in Freilandhaltung garantierte 10m2 Auslauf hat stehen einem Kind in einer Wiener Schule garantierte 3m2 zur Verfügung. Bezogen auf Grünflächen ist es nicht besser. Bei uns wird gerade der Bildungscampus Aron Menczer fertiggestellt, anlass auf die Artfremde Haltung von Kindern in Wien hinzuweisen.
Hier unsere Rede zur Anfangskunbgebung auf den Aspanggründen in Kurzform (nachher nochmals aufgenommen):
Es war super tolle Erfahrung mit so vielen Leute unterwegs zu sein die sich mit Herz und Seele für die Zukunft der Stadt und das Zusammenleben zwischen zwischen Mensch und Natur einsetzen! Hier ein paar Eindrücke davon:
Ein Ausschnitt des Medienechos dazu:
ORF heute https://tvthek.orf.at/profile/Wien-heute/70018/Wien-heute/14095269/Demo-fuer-Verkehrswende/14934834
Heute https://www.heute.at/s/mehr-gruenflaechen-statt-beton-anrainer-machen-mobil-100138939
vienna.at https://www.vienna.at/verkehrswende-jetzt-demo-sorgt-fuer-staus-in-wien/7016160
selbstbestimmtes österreich http://www.selbstbestimmtes-österreich.at/termin/457-gehzeug-demo
Bezirkszeitung https://www.meinbezirk.at/wien/c-politik/demo-fuer-verkehrswende-am-freitagnachmittag_a4697309
Fridays for Future https://fridaysforfuture.at/events/verkehrswende-jetzt
Solidarwerkstatt https://www.solidarwerkstatt.at/verkehr/aufruf-verkehrswendeaktionstage-11-bis-13-juni-2021
Platzfuerwien auf Twitter https://twitter.com/platzfuerwien/status/1402960325830402052
cba – cultural broadcasting archive https://player.fm/series/cba-cultural-broadcasting-archive/o-ton-verkehrswende-jetzt-gehzeug-demo-am-11-juni-2021-in-wien
Ulrich Leth auf Twitter https://mobile.twitter.com/ulrich_leth/status/1403416221576486915
Hier noch mal als Text in Langform, für die Ansprache haben wir sie etwas gekürzt da natürlich mehrere Initiativen zu Wort kamen:
Laut heutigen Prognosen soll Wien in etwa 30 Jahren bis zu 8 Grad heißer sein als heute.
Ich komme von der Bürgerinitiative “Village im Dritten”. Hier entsteht ein sogenanntes Leuchtturmprojekt der Stadt Wien, der ganze ehemalige verwilderte Aspangbahnhof wird in einen neuen Stadtteil verwandelt. Hier in einem der größten Wiener Hitze-hotspots wird also massenhaft neu versiegelt. Wir setzen uns ein für aggressive Hausbegrünung, das Verständnis und die Anlage dieser Begrünungen als vertikale Lebensräume, Erhaltung von wilden Grünstreifen und Biodiversität, einen vollkommen autofreien Superblock, konsumfreie soziale Räume aber auch die Akquirierung von Forschungsgeldern um zu innovativen Lösungen und “green jobs” zu finden.
Denn versteht uns nicht falsch, wir wollen die Bauprojekte nicht grundsätzlich aufhalten. Wien ist eine wachsende Großstadt, Menschen brauchen Platz und es ist besser höher zu bauen als große Flächen zu versiegeln, wie sonst in Österreich. Und wir benötigen Verkehrswege. Aber! Wir könne nicht einfach bauen wie vor 10 Jahren und alles mit Bevölkerungswachstum und Autofahrerbedürfnissen rechtfertigen. Wir müssen bauen wie in 30 Jahren. Häuser müssen schon jetzt möglichst Energieautark und klimaresilient sein. Sie müssen außen und am Dach begrünt sein und Lebensraum für verdrängte Tierarten liefern. Ein Neubau ist nicht ausreichend nur weil er billigen Lebensraum für Menschen schafft und etwas Grünzeug am Dach und Blumentöpfe auf den Balkonen stehen hat, wie sich das Architekten jetzt so vorstellen. Der Bau muss auch die Umgebung kühlen wie die großen, alten Bäume und Büsche die er verdrängt hat, er muss adequaten Lebensraum für die Tier und Pflanzenarten schaffen die er verdrängt hat. Er muss anders gedacht werden als Bauen heute gedacht wird, und zwar als Lebensraum nicht nur für Menschen, sondern auch für Menschen, und er muss die Umgebung kühlen. Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere bedeutet auch Biodiversität, ökologische Widerstandskraft und damit soziale Diversität und soziale Resilienz. Das ist realer Wert für alle, und nicht nur auf einer Konzernbilanz. Denn wer bleibt in den überhitzten Stadtvierteln übrig? Alte, sozial-schwache, Migranten?
Laut heutigen Prognosen soll Wien in etwa 30 Jahren bis zu 8 Grad heißer sein als heute. Irgendetwas sagt mir, dass die heutigen Entscheidungsträger dann entweder nicht mehr am Leben sein oder nicht mehr hier wohnen werden, sondern in ihren Vorstadthäusern umgeben von kühlenden Bäumen. Und mit Klimaanlage.
Ich möchte mich auf einen bekannten Altösterreicher und Wiener beziehen, auf Theodor Herzl. Herzl war Wiener Jude und Begründer des modernen politischen Zionismus. Er ist nachhaltig bekannt weil er in einem Klima aufkeimender Judenfeindlichkeit um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert einen Judenstaat forderte. Warum erzähle ich das? Er suchte in einer scheinbar ausweglosen Situation nach einer radikalen Lösung um für alle Beteiligten ein Leben in Sicherheit zu ermöglichen. Er wurde damals ausgelacht und zu einem Phantasten erklärt, vor allem von anderen Juden. Seine Ideen wirkten zu radikal, griffen zu viele Verlustängste auf. Viele Menschen hassen Veränderung und versuchen sie zu ignorieren bis es zu spät ist. Es brauchte den ersten und zweiten Weltkrieg und die Shoa um seine Vision Realität werden zu lassen. Keine 50 Jahre später, in einer komplett veränderten Welt. Dann glaubte niemand mehr, dass eine radikale Lösung Phantasterei wäre, die Phantasten haben sich als die eigentlichen Realisten herausgestellt. Leider zu spät für 6 Millionen Juden.
Das sage ich hier auf dem Gelände des ehemaligen Aspangbahnhofes von dem aus zigtausende österreichische Juden in den Tod geschickt wurden. Sind wir wirklich so dumm Massensterben, und diesmal kollabierende Ökosysteme, zu brauchen um unsere eigenen Prioritäten zu verstehen, bevor die Entscheidungsträger verstehen, wie kurzsichtig sie denken?
Nun gehören die meisten von uns keiner unterdrückten Minderheit an die kurz davor steht industriell vernichtet zu werden. Aber wir, alle Menschen zusammen, stehen der gravierendsten globalen Katastrophe mindestens der vergangenen 10.000 Jahre gegenüber, vielleicht der letzten 64 Millionen Jahre: dem globalen, menschbedingten Klimawandel. Und wieder gibt es Menschen die von Phantastereien sprechen. Von der Bedeutung des Autos für die persönliche Freiheit, die glauben neue Autobahnen statt Radwege bauen zu müssen. Die glauben neue Straßen durch unberührte Natur schlagen und versiegeln zu müssen. Die Lebensraum und Ökosysteme vernichten ohne nicht zumindest die gleiche Menge und Qualität davon neu anzulegen. Kurz gesagt: Menschen die die Zeichen der Zeit nicht verstanden haben. Sie haben die Zeichen der Zeit nicht verstanden und wir sind hier um sie daran zu erinnern!
Wir können anders als die Juden um die Jahrhundertwende den Klimawandel als Katastrophe auf uns zukommen sehen, als physikalische Größe die nicht mit sich verhandeln oder politisieren lässt. Wir haben sogar klare Prognosen dazu. Weltweit bemühen sich Regierungen die Notbremse zu ziehen, denn es werden weit mehr Menschen sterben als in der Shoah. Nur nicht nur aus einem Volk, die Natur kennt keine Ethnien, keine Hautfarben oder Religionen, das sind menschliche Erfindungen.
Und doch haben wir es wieder mit Menschen zu tun die uns nicht ernst nehmen wollen. Die für ihre Kapitalinteressen das Leben zukünftiger Generationen aufs Spiel setzen. Nicht irgendwo, sondern genau auf diesem historischen Platz.
Herzl hat gesagt: “Zionismus ist die ‘Heimkehr zum Judentum noch vor der Rückkehr ins Judenland”. Die Diktion ist veraltet, aber er meinte: “Zuerst braucht es den Wandel im Kopf und im Herz, wenn es echte, nachhaltige Veränderung geben soll”
Dieser Wandel im Kopf bedeutet Natur ist Kapital. Sie ist Wert und Überlebenswert. Wert für unser Überleben in einer überhitzten Stadt.
Laut heutigen Prognosen soll Wien in etwa 30 Jahren bis zu 8 Grad heißer sein als heute. Wir sind heute hier um zu zeigen, dass genau dieser Wandel im Kopf und im Herz passiert, und dass alle diejenigen die gegen uns stehen sich besser anschnallen sollten. Ich sage diesen Leuten, der Wandel passiert, die Physik lässt nicht mit sich argumentieren, sie können einer Lawine oder dem Klimawandel nicht ausreden sie zu überrollen. Ich sage diesen Leuten Ihr könnt nur entscheiden ob Ihr die Welle reiten oder von ihr verschluckt werden wollt. Anders als politischen Parteien kennt die Natur keine Gnade mit Hinauszögerern und Realitätsverweigerern.
Natur, das ist unversiegelter Lebensraum, das sind artdiverse vertikale Begrünungen, das ist Biodiversität an Tieren und Pflanzen. Das ist unser Wert und schafft Systemresilienz: Widerstandsfähigkeit gegen Belastungen wie Trockenheit oder Krankheitserreger. Das Gras auf dem Aspangbahnhof musste nie gegossen werden. Oder soll hier auch ein künstliche Bach wie in der Zollergasse durchgeführt werden, aus Grundwasser gespeist? Wie nachhaltig ist das eigentlich, wenn man die halbe Stadt mit Grundwasser kühlen möchte? Und nicht zu vergessen, Natur macht uns zu vollständigen Menschen in konsumfreien Räumen, statt zu kommerziellen Jobmaschinen.
Und wer sind diese Leute, wer ist verantwortlich? Dieses Gebiet wird von der BIG, der Bundesimmobiliengesellschaft verwaltet, und von dieser beauftragt die ARE, die “Austrian Real Estate”. Verantwortlicher Geschäftsführer der BIG ist Dipl. Ing Hans-Peter Weiss. Eigentümer der BIG wiederum ist die ÖBAG, deren bisheriger Alleinvorstand Thomas Schmidt erst vor ein paar Tagen wegen seiner Chat-Affäre zurückgetreten ist. Damit eigentlich letztverantwortlicher ist Finanzminister Blümel. Es ist entscheidend zu realisieren dass der Auftrag zu maximaler Rendite hier sozial und ökologisch schädlich ist. Wir fordern die Bundesregierung auf Weitsicht zu zeigen und Verantwortung für das Gesamtsystem zu übernehmen.
Unter dem Vorwand leistbares Wohnen zu ermöglichen werden neben einigen geförderten Projekten in der Mehrzahl Eigentumswohnungen erzeugt. Die Projekte sind zwar teilweise durchaus nett, aber, reicht das heute? “Eh nett, und auch recht leistbar?” 8°C bis 2050, und das beste was wir in 2021 zusammebekommen ist leistbar und “ganz nett”? Wo ist die verpflichtende Gesamtbegrünung aller Gebäude? Wo sind die vertikalen Lebensräume für von hier verdrängte Pflanzen und Tierarten? Wo sind die innovativen Konzepte für Fassaden die das ermöglichen und damit green-jobs erzeugen? Die Ökologen der Uni Wien sind gleich nebenan, lasst sie uns einbinden. Die Aspanggründe waren nach dem Bahnhof über 40 Jahre verwildert und ein artendiverser Kühlungsfaktor im dritten Bezirk. Wo ist der Superblock, das verkehrsberuhigte Supergräzl das von Autos und Bussen umfahren wird, in dem Kinder sicher laufen und Spielen und ihre Umgebung erkunden können? Kinder brauchen abwechslungsreiche Lebensräume, Hügel, Steine, die Möglichkeit einen Regenwurm zu beobachten oder auf einen Baum und klettern. Oder von ihm runterzufallen. Wir brauchen keine künstlichen Pseudolandschaften aus Beton und Gummi. Wir brauchen echten Lebensraum für Menschen, um Menschen sein zu können. Es geht nicht nur um billiges Wohnen, Menschen abzulegen wie Hühner in der Mast, es geht um geistige und physische Gesundheit, und es geht um das Überleben im Klimawandel. Schon jetzt haben wir hier einen Hitzehotspot. Statt Baumhöhlen für Schleiereulen und Nistplätzen für Falken bauen wir Betonbunker und versiegeln den Boden und verdrängen Kinder in unnatürliche Miniparks. Das heißt, ARE und BIG machen das, und das in unserem Auftrag, denn sie gehören dem Staat Österreich, und das sind wir.
Es gibt so viele Möglichkeit es besser zu machen, wir kennen sie, sie kennen sie. Aber zu teuer, sagen sie. Zu phantastisch, sagen sie. Zu teuer? Zu phantastisch? Ist das die heutige Rechtfertigung für Konzepte zu zukünftiger sozialer Verwahrlosung ganzer Stadtteile? Was sind die realen Kosten von Artensterben, kollabierenden Ökosystemen und Klimawandel? Und wer trägt sie? Die BIG oder die ARE? Oder doch wir, die Menschen die hier leben? Was sind die realen Kosten von durch überalterten, überhitzen Städten ausgelasteten Gesundheitssystemen? Schon jetzt hat Wien pro Jahr hunderte Hitzetote. Werden es tausende werden? An die Parteien in diesem Land die sich für sozial halten: Wer, glaubt ihr, wird denn in den Wohnungen die ihr heute zulasst in 10-30 Jahren wohnen? Diejenigen es sich leisten können in den Speckgürtel zu ziehen? Oder doch nur die nächste Minderheit die nicht schnell genug die Flucht ergreifen konnte? Alte, Schwache, Kinder, Menschen mit migrantischem Hintergrund die keine Wahl haben. Sind das dystopische, radikalen Ideen? Nein, das ist die herannahende Zukunft, die man verdrängen kann, oder eben nicht. Wer wird hier dem Geld geopfert, mit dem Vorwand sozial zu bauen?
Wir wollen diese Zukunft in eine Gelegenheit für positive Veränderung wandeln. Nutzt diese Gelegenheit um neue Fassaden zu erforschen und auszuprobieren, damit sie dichten Bewuchs und ganze vertikale Ökosysteme tragen können. Lasst natürliche Grünzonen zwischen den Häusern. Macht das “Village im Dritten” zu einem tatsächlichen Leuchtturm für die Stadt, für Österreich und Europa. Dafür braucht es mehr als nur der Bauordnung zu entsprechen, wie derzeit angedacht. Die BIG verwaltet eine enorme Anzahl an Universitätsgebäuden. Verwendet diesen Raum als Entwicklungswertstatt, bindet die Unis ein, macht das zu einem Forschungsraum. Lasst eine interuniversitäre Professur dafür einrichten, wenn es hilft Geld fließen zu lassen. Holt Forschungsgeld von der EU, nutzt den “green deal” der die ökosoziale Transformation nach der Pandemie beschleunigen soll. Seid kreativ, seid radikal. Macht es möglich. Dafür seid ihr da, nicht um für das Land Österreich Geld zu erwirtschaften das in Korruption und Medienförderung versickern kann. Ihr seid dafür da langfristigen, gesamtgesellschaftlichen Wert zu erzeugen.
Das zu begleiten, dafür steht unsere Bürgerinitiative.
Was ich hier sehe sind Menschen die keine Ausreden verwenden wollen, die verstehen dass es manchmal radikale Wege braucht um würdevolles Leben zu bewahren. Menschen die sich nicht an die Notwendigkeit neuer Straßen für noch mehr Autos glauben, die sich nicht auf billigen Wohnraum auszureden versuchen wenn es um günstigen UND lebenswerten Wohnraum für alle geht. Um Lebensraum der nicht zur Hitzefalle wird. Der nicht die Alten und Schwachen tötet, um kurzsichtig Gewinn zu maximieren und ein paar Wähler mit im Moment ‘netten’ Wohnungen abspeisen zu können. Lebensraum der nicht nur für Menschen sondern auch Tiere und Pflanzen da ist, denn sonst trifft uns der Klimawandel voll. Die Rechnung werden die Verantwortlichen schon vorher bekommen.
Am kommenden Freitag 11.Juni trägt unsere Bürgerinitiative zum "Dezentralen Verkehrswende Tag" eine Demo mit die auch unsem Thema eine Plattform bietet. Die Startkundgebung findet ab 16:00 gleich bei uns am Anna-Hand-Weg / Otto-Preminger-Straße statt!!
Wir sind sehr dankbar diese Plattform zu bekommen, werden quasi von den Veranstaltern mitgenommen.
Unser Motto:
VERKEHRSWENDE JETZT!
Ökosoziale Städteplanung Wende JETZT.
ALLER Raum für Natur UND Mensch.
Hier ist der weitere Ablauf, es ist super von Euch so viele wie möglich zumindest bei der Startkundgebung im Grätzl zu sehen, aber natürlich ist die ganze Demo sehr wichtig und zeigt die Verbindung zu Raum- und Verkehrsplanung.
Start:
Ab 16:00 Kundgebung Anna-Hand-Weg / Otto-Preminger-Straße (wir planen dabei auch das Wort zu ergreifen)
16.45 Anna-Hand Weg -
Aspangstrasse -
Rennweg -
17.30 - 17.45 Schwarzenbergplatz Zwischenkundgebung auf der gepflasterten Fußgängerfläche in Sichtweite der IV dort kann man gut die Rolle der IV als Auto Lobbyist thematisieren
- Kärntner Ring -
Opernring -
Burgring -
Dr. Karl Renner Ring -
Universitätsring -
18.15 - 18.30 Rathausplatz Zwischenkundgebung da kann man gut die Rolle der Stadt Wien betreff Betongold, VErbauung Grünflächen bzgl. Stadtstrasse und Lobau-Autobahn thematisieren
Universitäts Ring -
Schottengasse in die
Währingerstrasse -
18.45 - 19.15 Zwischenkundgebung Sigmund Freud Park -
Währingerstrasse bis zum WUK (Währingerstrasse Nr. 59) im Innenhof
Ende 20.00
Wichtig: Corona Regeln - wie auch immer die am 11. Juni aussehen werden - sind einzuhalten.
Mehr zu den Inhalten der Demo:
VERKEHRSWENDE JETZT - Ebnen wir zukunftsfähiger und gesunder Mobilität statt fossilen Großprojekten endlich den Weg!
Um den drohenden Klimakollaps abzuwenden, unsere Gesundheit zu schützen, um den rasanten Flächenfraß zu verhindern, um zukunftsfähige Arbeitsplätze in den Regionen zu sichern, brauchen wir eine klima-, umwelt- und menschenfreundliche Verkehrswende JETZT! Trotz dieser sich immer weiter verbreitenden Einsicht und Teilerfolgen wie der Einstellung der Waldviertel-Autobahn und Verschiebung von Flughafen-Bauvorhaben, fließen weiterhin viele Milliarden in Planung und Bau neuer Autobahnen und Schnellstraßen, als ob es keine Alternativen dazu gäbe. In Zeiten des Klimawandels und des weiteren Naturverbrauchs ist das zukunftsfeindlich.
Wir brauchen eine menschengerechte und aufeinander abgestimmte Raum- und Verkehrsentwicklung, die von Vernunft und Verantwortung für unsere Nachkommen und nicht von Investoren und Konzernen geleitet ist. Wir fordern daher:
> Vorrang für Schienen-, Bus-, Rad- und Fußverkehr! Investitionen in Erhaltung, Ausbau, Attraktivierung und Vernetzung des öffentlichen Verkehrssystems, Elektrifizierung des Schienenverkehrs und die Förderung der sanften Mobilität. Verlagerung des Güterfernverkehrs von der Straße auf die Schiene. Sozial- und klimagerechte Kosten für alle Mobilitätsformen.
> Lebensfreundliche Stadtentwicklung statt Asphalt- und Betonwüsten; Rückgewinnung des öffentlichen Raums für die Menschen statt für Autoverkehr und Parkplätze!
> Sofortiger Stopp fossiler und umweltfeindlicher Großprojekte – Nein zum Bau neuer Autobahnen, Schnellstraßen und anderer größerer Straßenprojekte, die wiederum nur weiteren Autoverkehr generieren!
> Ökologisch und sozial verträgliche Raumplanung und Arbeitsgestaltung sowie Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe, um unnötigen Verkehr und Gütertransit zu vermeiden und Zerschneidung von Landschaften, Zersiedelung und Bodenverbrauch einzudämmen!
> Vor allem fordern wir die ernsthafte Umsetzung der Maßnahmen zur Erfüllung der Klimaziele, insbesondere in den Bereichen Verkehr und Mobilität, zu denen sich auch Österreich verpflichtet hat, anstelle von beschwichtigender Klimakosmetik.
Um diesen Forderungen Gehör zu verschaffen, veranstalten wir als österreichweites Netzwerk für eine Verkehrswende am 11. und 12. Juni 2021 bundesweite Aktionstage. Wir wollen an möglichst vielen Orten in Österreich Aktionen durchführen, um diese gemeinsamen Forderungen mit unseren jeweiligen Anliegen vor Ort zu verknüpfen.
Da einige Organisationen mitmachen, die nicht mitmachen, wenn Parteien dabei offensichtlich Mitveranstalter sind, weil sie nicht mit Parteien in Verbindung gebracht werden wollen, bitte um Verständnis, dass wir keine Logos von politischen Parteien dabei haben wollen. Das ganze soll nicht als Parteiveranstaltung rüberkommen. Bei politischen Parteien aktive Leute können natürlich gerne als Privatpersonen mitgehen nur bitte ohne Parteifahne.
Es werden Gehzeuge dabei sein, aber natürlich auch Fahrräder und Leute zu Fuß.
Die Aspanggründe sind oder waren ein seit Jahrzehnten autarkes Biotop. Das bedeutet, niemand hat sich darum gekümmert, ein robustes Ökosystem konnte entstehen, das natürlich auch niemals gegossen werden musste.
Ich bin sicher, der nette, aber doch recht klein geratene Spielplatz vor der neu errichteten Schule bzw. dem Kindergarten ist wohlmeinend angelegt worden. Aber stellt sich jemand die Frage, wo das Wasser für solche Bewässerungsanlagen in der Klimakrise herkommen wird? Dafür wurde ein autarkes Ökosystem vernichtet, das diese Bewässerung nicht benötigte.
Und warum eigentlich werden Spielplätze als derart künstliche Inseln angelegt, als Kunstbiotope, fern jeder biologischen Realität eines Oekosystems? Mit den einzigen Kriterien, gefahrlos und hübsch zu sein. Wie sollen Kinder Erfahrungen machen mit echter Natur, sich bewegen lernen, wenn sie immer nur Kunstlandschaften ausgesetzt werden?
Zumindest wurde direkt daneben ein kleiner Naturstreifen erhalten. Wir nehmen das erfreut zur Kenntnis. Gemessen am Verlorenen und dem fragwürdigen didaktischen Konzept ist es aber ein Tropfen auf dem heißen Stein, in einer globalen wie lokalen Überlebensfrage.
Die Gründe des ehemaligen Aspangbahnhofes konnten seit den 1970er Jahren langsam verwildern. Zu den vielfältigen Pflanzen und Tierarten bleiben als den wenigen verbleibenden Übererlebenden einige wunderbare große Bäume. Unserer Bürgerinitiative geht es neben der Biodiversität (denn Biodiversität beduetet Widerstandskraft, Robustheiot und soziale Resilienz d.h. soziale Stärke) insbesondere um die Kühlung durch Vegetation.
Möglichst viele dieser alten Bäume und die sie umgebenden wilden Grünstreifen müssen dringend erhalten werden. Sie stellen einen unmittelbaren Wert für die Kühlung und damit die Gesundheit der Anwohner dar. Nebenbei sind sie auch Lebensraum für viele Tiere (etwa durch Nisthöhlen ) und durch ihre Wurzeln Teil des Bodenökosystems.
Der Wert dieser Bäume entsteht auch durch die Zeit, die es braucht, diesen Kühleffekt durch Neupflanzungen wiederzuerlangen. Wir sprechen hier von Jahrzenten in einem so schon überhitzen Viertel, am Beginn der Verschärfung der globalen Klimakrise.
Wir fordern weitestgehenden Erhalt der Bäume und wo dies unmöglich ist, innovative Konzepte der umfassenden Hausbegrünung. Insbesondere muss dabei auch die Wandbegrünung als vertikaler Lebensraum für Tiere und Pflanzen miteinbezogen werden. Denn, wie schon gesagt, Biodiversität führt zu sozialer Vielfältigkeit.
Diese Bilder stimmen uns nur traurig und wütend! Einige Entscheidungsträger scheinen trotz der globalen Entwicklung kein Verständnis für den realen Wert von Natur zu haben, oder zumindest noch immer ihre persönliche Wertschöpfung in den Vordergrund zu stellen.
Als wir wir vor einigen Jahren frisch in das Eurogate II eingezogen waren, lag eines Morgens plötzlich ein toter Feldhase vor unserer Tür. Das war zwar erstaunlich, es dauerte aber noch einige Jahre bis ich den Umfang der Wildnis direkt vor unserer Haustür wirklich kennenlernen durfte. So richtig erst während der Pandemie. Füchse werden immer wieder gesehen, gestern abend trabte plötzlich ein Igel aus einem Gestrüpp neben unserem Haus (also nur in der Nähe des Bauplatzes streifen sie auch durch die Gärten der Häuser). Es war mitten in der Nacht, er war vermutlich nicht weniger überrascht als wir. Aber wirklich erstaunblich ist die Sichtung zwei meiner Kolleginnen. Diese (wir vermuten) Schleiereule kam im Tiefflug über ihre Köpfe und ließ sich direkt auf dem Bauzaun des "Village im Dritten" nieder. Und das mitten in Wien, kaum zwanzig Minuten zu Fuß vom ersten Bezirk enfernt. Auch das macht Lebensqualität Wien aus - die Möglichkeit für Tiere und Menschen zusammen zu leben, beiden Lebensraum zu bieten, und damit das Leben aller zu bereichern.
Ein wichtiger Teil unsere Initiative ist die Biodiversität, also die Vielfalt an Lebenwesen die in einem gegebenen Raum zusammenleben. Technisch ist sehr viel möglich. Es ist vor allem eine Frage des Bewusstseins über unsere Verbindung mit allem Leben. Mit den Öksystemen, ihrer Widerstandskraft (Resilienz) gegen Hitze, Trockenheit und Schädlingsbefall und wie sehr das Leben in der Luft, im und am Boden und im Wasser uns erst zu vollständigen und ebenfalls resilienten Menschen macht.
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